Einmal quer durch die USA.
5000 Kilometer von Toronto bis Vancouver.
Eine Wohnmobilreise, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich das Angebot für meine Wohnmobilreise im Internet entdeckt habe. Wohnmobilüberführung von Toronto nach Vancouver. Neuwagen. Drei verschiedene Wohnmobilgrößen zur Auswahl. Und das ganze passte auch noch perfekt in meinen Reisezeitraum. Keine 24 Stunden später hatte ich das Angebot bei Canusa gebucht. Canusa ist ein deutsches Reisebüro mit verschiedenen Standpunkten in ganz Deutschland und spezialisiert auf Nordamerika-Reisen. Die Abwicklung verlief absolut Reibungslos. Schnell hatte ich meine Reiseunterlagen auf dem Tisch liegen und sogar ein Pass für Campingplätze mit 10% Rabatt und ein Rucksack war mit dabei.
Ein paar Monate später ging es nach Toronto. In der Mietstation wurde mir alles genau erklärt und es dauerte nicht lang, da saß ich tatsächlich in einem nagelneuen Wohnmobil und es konnte los gehen. Ich habe mich im Vorfeld für den kleinsten Wagen mit 19ft entschieden. Es stellte sich heraus, dass dieser auch absolut ausreichend war und ich sogar in jede normale Parklücke passte, was ein echter Vorteil war.
Auf der Straße wurde ich regelmäßig von vielen Menschen angesprochen. Das kleine Ding sprang vielen ins Auge und jede Menge Menschen erkundigten sich, wo ich das Wohnmobil gemietet habe und ob ich zufrieden sei. Die USA und Kanada sind absolut Campingverrückt. Manche fahren mit ihrem ganzen Wohnzimmer durch die Gegend. Andere bauen sich gleich ein Tiny-House auf dem Campingplatz.
In der ersten Woche stellte sich die Suche nach einem passenden Stellplatz für die Nacht noch etwas schwierig dar. Da meine Reise im April startete, hatten viele Campingplätze im Osten der USA noch geschlossen. Der langanhaltende Winter mit Nächten in denen es -11 Grad wurde, machte das ganze nicht besser. Eine gute Alternative zu Stellplätzen auf Campingplätzen ist der Walmart Parkplatz. Auf den meisten darf man mit einem Wohnmobil über Nacht stehen bleiben. Walmart hat in der Regel 24 Stunden geöffnet und sogar Waschräume, so dass man eigentlich ziemlich komfortabel dort steht. Zumindest kann man sich dort sicher sein, dass die Waschräume und Toiletten nicht über Nacht geschlossen werden, damit die Wasserleitungen bei -11 Grad nicht zufrieren. Diese Erfahrung habe ich leider auf einem Campingplatz machen müssen. Also gab es eine Nacht keine Toilette und kein fliessendes Wasser. Denn auch ich musste über Nacht meinen Wassertank leeren, damit nichts einfriert und kaputt geht.
Zurück auf der Straße und nachdem der Schnee endlich vorüber war, ging es gleich viel entspannter weiter. Ich fand überall einen passenden Stellplatz und die Landschaft wurde zunehmend spannender. Von Toronto, über Chicago ging es weiter bis Rapid City. Eine größere Stadt, die nach der schier endlosen Prärie eine gelungene Abwechslung brachte.
Mittlerweile war die erste Woche fast vorbei und ich gewöhnte mich schnell an das neue Gefährt. Die Heizung und der Stromanschluss funktionierten einwandfrei und auch das Wasser wurde warm, wenn man es brauchte. Das Bett über dem Fahrerhaus war bequem und das Equipment zum kochen war schon lange von mir eingeweiht worden. Doch das beste Gefühl war, das ich anhalten konnte wo ich wollte. Ich hatte ja alles dabei. Egal ob ich eine Pause machen wollte, mir etwas kochen wollte oder einfach die Aussicht genießen wollte. Es war einfach alles möglich.
Die Tour endete in Vancouver, wo ich das Wohnmobil ohne Probleme innerhalb einer Stunde übergeben konnte. Es gab keinerlei Probleme, wobei mir das auch vorher so versprochen wurde, als ich das Wohnmobil in Toronto abholte. ,,Es ist ein Neuwagen!“, wurde mir gesagt. ,,Damit wird es keine Probleme geben!“. Gibt es denn Probleme, wenn es kein Neuwagen ist? Tatsächlich habe ich auf meiner Reise von ein paar schlechteren Erfahrungen gehört, wenn die Wohnmobile schon einige Jahre auf dem Tacho haben. Ich für meinen Teil, kann aber eine Neuwagenüberführung absolut empfehlen.

DIE TOUR:
OFFENE FRAGEN:
Wo kann ich ein Wohnmobil aus Deutschland anmieten?
Du kannst das Wohnmobil über Canusa anmieten. Das funktioniert sowohl in den deutschen Büros, als auch online. Schau Dir dabei die Angebote für Neuwagenüberführungen an. Diese werden mit verschiedenen Anmietstationen und Abgabestationen angeboten. Such Dir dabei einfach die Reise aus, die am besten zu dir passt. Bei Fragen sind die Mitarbeiter sehr behilflich und freundlich.
Woher kam das Wohnmobil?
Das Wohnmobil selbst kam von Cruise Canada. Bis auf die Mietstationen lief aber alles über den deutschen Anbieter.
Würdest du diese Art zu reisen empfehlen?
Ja absolut! Es ist definitiv mal etwas ganz anderes als eine Hotelreise. Und im Frühling, ab Mai, findest Du auch überall Campingplätze, die einen freien Platz für Dich haben. (Achtung: Im Sommer solltest du deine Stellplätze vorbuchen, da dann viele Camper unterwegs sind! In der Nebensaison kannst Du auch ohne Reservierung einen Platz bekommen)
(Enthält Werbung, da Anbieter genannt werden)

3 Comments
Hey Jessie,
toller Bericht über eine tolle Reise! Ich war auch 3 Wochen mit dem Camper in den USA unterwegs, zwar nicht bei einer Überführung, aber ich kann das auch nur jedem Empfehlen. Diese Freiheit ist einfach unglaublich 🙂
Eine Überführung klingt auch für mich spannend, das muss ich im Hinterkopf behalten.
Viele Grüße
Magdalena
Da hast du vollkommen Recht! Probier es ruhig einmal aus mit der Überführung. Es lohnt sich 🙂
Wow! Was für eine Reise! Du sagtest, dass man die Camper-Plätze zu Zeiten der Hauptsaison tatsächlich vorbuchen sollte, da so viel los ist. Was kostet ein solcher Campingplatz in etwa pro Nacht?
Ich war bisher lediglich einmal in New York für einen 5-tätigen Trip. War vom Feeling auch genau das Gegenteil zu deiner Reise – Hotel, wenig Spontanität, wenig Abenteuer. Aber immerhin alle Sehenswürdigkeiten in New York abgeklappert. Kanada scheint ja auch wirklich cool zu sein… Deine Reise inspiriert mich, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen.
PS: Deine Lightroom-Bearbeitung ist auch wirklich cool, Jessie! 🙂
Besten Gruß, Lukas